Immer mehr wissenschaftliche Studien zu Ashwagandha
Ashwagandha (botanischer Name Withania somnifera) wird seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin eingesetzt. In den letzten 10 Jahren wurden zahlreiche Studien durchgeführt, um wissenschaftliche Beweise für die Wirkung von Ashwangandha zu bringen. Die meisten Studien fallen im Bereich der in vitro-Forschung und Tiermodelle. Bisher wurden nur wenige Studien am Menschen durchgeführt.
Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die in der traditionellen Medizin beobachteten Effekte: Ashwagandha scheint eine positive Wirkung bei der Behandlung von Diabetes, Krebs, Stress, Angstzuständen, Schizophrenie, sowie bei der Zunahme der Muskelmasse und der Leistung von Sportlern zu haben.
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Ashwagandha und Alzheimer-Demenz
Ashwagandha scheint darüber hinaus einen positiven Einfluss auf die Hirngesundheit zu besitzen. Dadurch könnte es phytotherapeutisch für die Behandlung von Alzheimer-Demenz eingesetzt werden.
Withania somnifera reduziert Beta-Amyloid Ablagerungen
Einige in-vitro Studien zeigen nämlich, dass Ashwagandha die für die Alzheimer-Krankheit typischen Beta-Amyloid Ablagerungen reduziert und auch die Regenerationsfähigkeit der Axone fördert. Axone sind die Fortsätze der Nervenzellen, die an der Nervenimpulsübertragung beteiligt sind¹.
Diese positiven Effekte auf die Gesundheit der Nervenzellen könnten die beobachtete Verbesserung von Demenz-Symptomen durch Ashwagandha erklären.
Ashwagandha wirkt neuroprotektiv
In einem Tiermodell wurde der Wirkmechanismus von Ashwaganda weiter analysiert²: Ratten mit einem induzierten Gedächtnisverlust zeigten eine Verbesserung der Symptome, nachdem sie mit konzentriertem Extrakt aus Ashwagandha Blättern gefüttert wurden. Eine neuroprotektive Wirkung von Ashwagandha, die scheinbar Nervenzellen vor Läsionen schützt, sowie fördernde Effekte auf neuronales Wachstum und Regeneration wurden beobachtet.
In einer Folgestudie wurden die Rezeptoren identifiziert, die auf Ashwagandha ansprechen³. Es handelt sich um Acetylcholin-Rezeptoren, dieselben, die in den medikamentösen Therapien mit Cholinesterasehemmern aktiviert werden, um die Verfügbarkeit von Acetylcholin im Gehirn zu erhöhen. Acetylcholin ist nämlich ein wichtiger Neurotransmitter, der die Kommunikation zwischen Synapsen unterstützt. Ashwagandha stimuliert also genau die Rezeptoren, die für eine bessere Übertragung von Nervenimpulsen sorgen.
Wie bereits erwähnt, gibt es bisher nur wenige Studien mit Ashwagandha am Menschen. Zwei randomisierte klinische Studien zeigen aber bereits, dass Ashwagandha die exekutiven Funktionen, die Aufmerksamkeit und die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung⁴ und bipolarer Störung⁵ verbessert.
Ashwagandha wird auch in Bezug auf Morbus Parkinson untersucht
Auch für die Behandlung von Morbus Parkinson wird Ashwagandha von der Wissenschaft untersucht. Hier auch fehlen klinische Studien. In Tiermodellen konnte aber gezeigt werden, dass die Zugabe von Ashwagandha die physiologischen Einschränkungen von Parkinson Mäusen, wie z. B. Schrittumfang oder Trittsicherheit, verbessern konnte⁶.
Weitere klinische Studien wären notwendig, um die Auswirkungen von Ashwagandha auf neurodegenerative Erkrankungen besser zu verstehen. Die jahrtausendealte Verwendung von Ashwagandha in der traditionellen Medizin zeigt aber, dass es quasi nebenwirkungsfrei* und gewinnbringend eingesetzt werden kann.
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- Shreya Dubey, Monika Kallubai, Rajagopal Subramanyam, Improving the inhibition of β-amyloid aggregation by withanolide and withanoside derivatives, International Journal of Biological Macromolecules. 2021; 173, p. 56-65
- Konar A, Shah N, Singh R, Saxena N, Kaul SC, Wadhwa R, Thakur MK. Protective role of Ashwagandha leaf extract and its component withanone on scopolamine-induced changes in the brain and brain-derived cells. PLoS One. 2011; 6(11): e27265.
- Konar A, Gupta R, Shukla RK, Maloney B, Khanna VK, Wadhwa R, Lahiri DK, Thakur MK. M1 muscarinic receptor is a key target of neuroprotection, neuroregeneration and memory recovery by i-Extract from Withania somnifera. Sci Rep. 2019 Sep 30;9(1): 13990.
- Choudhary D, Bhattacharyya S, Bose S. Efficacy and Safety of Ashwagandha (Withania somnifera (L.) Dunal) Root Extract in Improving Memory and Cognitive Functions. J Diet Suppl. 2017 Nov 2; 14(6), p. 599-612.
- Singh N, Bhalla M, de Jager P, Gilca M. An overview on ashwagandha: a Rasayana (rejuvenator) of Ayurveda. Afr J Tradit Complement Altern Med. 2011; 8(5 Suppl), p. 208-213.
- Rajasankar S, Manivasagam T, Surendran S. Ashwagandha leaf extract: a potential agent in treating oxidative damage and physiological abnormalities seen in a mouse model of Parkinson's disease. Neurosci Lett. 2009 Apr 17;454(1), p. 11-5.
*Ashwagandha wird im Allgemeinen gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Durchfall, Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit.