5c83f23075c008b0 Weihrauch gegen Neurodegeneration? | neurofelixir®
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Weihrauch: Der Drei Könige bis zur Wissenschaft

Was ist Weihrauch?

Die Bezeichnung Weihrauch stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie „Heiliges Räucherwerk“. Eigentlich aber ist es eine Sammelbezeichnung für den Weihrauchbaum Boswellia, sein Harz (Olibanum) sowie den durch Abbrennen des Harzes entstandenen Rauch. Das Baumharz ist eine klebrig-milchige Flüssigkeit, die aus den angeritzten Ästen oder Stämmen des Weihrauchbaumes austritt. Es handelt sich dabei um ein reines Naturharz, das an der Luft zu einer klebrigen Masse trocknet.

Die so entstandenen Harztropfen werden zur Ernte abgesammelt und haben eine braun-gelbe bis rötlich-braune Farbe. Je nach Alter, Größe und Standort können von einem Baum zwischen zwei und zehn Kilogramm Harz geerntet werden. Die Erntezeit beginnt ab Ende März/Anfang April und es dauert mehrere Monate, bis sie abgeschlossen ist. Dabei werden dem Baum immer wieder neue Schnitte beigebracht. Das zuerst austretende Harz (erste Ernte) ist jedoch eher geringwertig und wurde noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht verwendet. Zum Ende der Erntezeit wird die Qualität des Harzes immer besser und ist etwa fünfzehn Mal wertvoller als zu Beginn der Ernte.

Boswellia gehört zu den Balsambaumgewächsen und gedeiht nur in extrem kargen Gebieten. Die Anbaugebiete liegen im Oman, im Jemen, in Ostafrika und in Indien. Der Weihrauchbaum benötigt bestimmte Höhenlagen, ein ganzjähriges trockenes Klima sowie feuchtwarme Luft. Heute liegen die wichtigsten Anbaugebiete in Nordafrika.

Das kostbare Geschenk aus dem Morgenland

Die Heiligen drei Könige brachten dem Jesuskind Gold, Myrrhe und Weihrauch und setzten das Baumharz damit dem Gold gleich. Ein würdiges Geschenk und ein kostbares dazu. Denn tatsächlich galt das Harz in verschiedenen Kulturen als hoch geschätzter Luxus. Es war so kostbar und begehrt, dass es für seinen Transport einen speziellen Handelsweg gab. Die Weihrauchstraße führte vom Orient bis zum Mittelmeer. So gelangte das Weihrauchbaumharz in alle Gegenden der Erde. Der Verlauf der Transportwege wurde geheim gehalten und sie wurden streng bewacht.

Die positive Wirkung des Baumharzes ist bereits seit etwa 7000 Jahren bekannt und wurde bis in die heutige Zeit überliefert. Die Ägypter nutzen das Harz bei der Mumifizierung, zu verschiedenen Kulthandlungen sowie als Duftnote für einen guten Geruch der Luft. Die Römer schätzten das Harz als Wundheilmittel, als Medizin bei Erkrankungen der Atemwege sowie bei Problemen mit der Verdauung. In Indien ist die Anwendung des Weihrauchbaumharzes wichtiger Bestandteil der traditionellen Heilkunst (Ayurveda) bei Gelenkerkrankungen und Rheuma. In der heutigen Zeit wird Olibanum zwar nicht mehr mit Gold aufgewogen und zählt längst nicht mehr zu den Luxusgütern, dennoch ist die Nachfrage wieder gestiegen und vor allem die Medizin wendet sich in ihrer Forschung dem Naturharz wieder zu.

Bestandteile und Wirkung von Weihrauch

Die Verwendung des Weihrauchbaumharzes in der frühen Naturheilkunde beruhte vor allen Dingen auf den Erfahrungen und Beobachtungen, die hinsichtlich seiner Anwendung gemacht worden sind. Heute ist die Wissenschaft in der Lage, die Bestandteile des Harzes zu identifizieren und ihren Wirkungsmechanismus zu verstehen. In Olibanum konnten Schleimstoffe, ätherische Öle und Harzsäuren nachgewiesen werden. Je nach Weihrauchart ist die Zusammensetzung unterschiedlich.

Unter den Harzsäuren sind vor allem die Boswelliasäuren interessant, da sie eine entzündungshemmende Wirkung haben. Sie kommen ausschließlich im Weihrauchharz vor und können bislang synthetisch nicht hergestellt werden. Boswelliasäuren hemmen das Enzym Prostaglandin E₂, welches die Entstehung von Schmerzen und Fieber sowie Entzündungsprozesses begünstigt.

In der chinesischen Medizin wird Weihrauchharz zur Linderung von Schmerzen, der Verbesserung der Durchblutung und zur Beschleunigung der Heilungszeit angewendet.

In den westlichen Ländern werden Nahrungsergänzungsmittel mit Boswellia-Extrakt immer beliebter, da Boswellia-Extrakt als vielversprechende (und sichere) Alternative zu Paracetamol, NSAIDs und Corticosteroiden angesehen wird. Präklinische Studien lassen vermuten, dass eine Supplementierung mit Boswellia-Extrakt bei verschiedenen entzündungsbedingten Erkrankungen sinnvoll ist [1-5]. Bislang wurde die Wirksamkeit in Humanstudien nur bei einer begrenzten Zahl von Erkrankungen nachgewiesen. In der klinischen Forschung lag der bisherige Fokus auf die Wirksamkeit von Boswellia-Extrakt bei Arthrose (Osteoarthritis/OA) und Rheuma [1-5], aber inzwischen werden die Untersuchungen mehr und mehr auch auf andere Indikationen wie z. B. Asthma [6-7] und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn und Colitis Ulcesora) [8-12] ausgeweitet.

Es gibt Hinweise aus präklinischen Studien, dass Boswelliasäuren zur Prävention und Behandlung von Krebs beitragen könnten. Boswelliasäuren besitzen scheinbar eine anti-tumorale Aktivität, da sie Transkriptionsfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren, Rezeptoren und andere Faktoren modulieren, die an Zellüberleben, Zellproliferation, Invasion und Metastasierung beteiligt sind [13-15]. 

Weihrauch bei neurodegenerativen Erkrankungen

Warum ist Weihrauch Bestandteil der neurofelixir® Rezeptur?

Aktuelle Studien aus der Demenz-Forschung interessieren sich für die Wirkung der Boswelliasäuren. Diese haben gezeigt, dass durch Weihrauch schädliche Eiweiße reduziert werden können. Gesunde Gehirne schaffen das aus eigenem Antrieb. Bei Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen besteht aber ein Mangel im Abbau von Eiweißen und anderen schädlichen Substanzen. Zudem entstehen fehlgefaltete Eiweiße, die die Nervenzellen vernichten.

Weihrauch sorgt dafür, dass sich weniger fehlgefaltete Eiweiße bilden. Vielmehr entstehen ungefährliche Eiweißkugeln. Weihrauch verhindert oder verlangsamt also Vorgänge, bei denen sich Alpha-Synukleine (wie bei Morbus Parkinson) und Amyloide (wie bei Alzheimer) bilden. [16-17]

  1. Chrubasik JE. et al.: Evidence of effectiveness of herbal antiinflammatory drugs in the treatment of painful osteoarthritis and chronic low back pain. Phytother Res. 21(7):675-83, 2007
  2. Cuaz-Pérolin, C. et al.: Antiinflammatory and Antiatherogenic Effects of the NF-κB Inhibitor Acetyl-11-Keto-β-Boswellic Acid in LPS-Challenged ApoE−/− Mice. Integrative Physiology/Experimental Medicine. Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology. 28: 272-277, 2008
  3. Abdel-Tawab M et al. Boswellia serrata: An overall assessment of in vitro, preclinical, pharmacokinetic and clinical data. Clin Pharmacokinet. 2011;50(6):349-369.
  4. Ammon HP. Boswellic acids and their role in chronic inflammatory diseases. Adv Exp Med Biol. 2016;928:291-327.
  5. Sengupta K et al. Cellular and molecular mechanisms of anti-inflammatory effect of aflapin: a novel Boswellia serrata extract. Mol Cell Biochem. 2011;354;189-197.
  6. Gupta I. et al.: Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with bronchial asthma: results of a double-blind, placebo-controlled, 6-week clinical study. Eur J Med Res. 17;3(11):511-4, 1998
  7. Ferrara T et al: Functional study on Boswellia phytosome as complementary intervention in asthmatic patients. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2015 Oct;19(19):3757-62
  8. Gerhardt, H. et al.: Therapy of active Crohn disease with Boswellia serrata extract H 15. Z Gastroenterol. 39(1):11-7, 2001
  9. Gupta I. et al.: Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with ulcerative colitis. Eur J Med Res. 2(1):37-43, 1997
  10. Gupta I. et al.: Effects of gum resin of Boswellia serrata in patients with chronic colitis. Planta Med. 67(5):391-5, 2001
  11. Rahimi, R. et al.: On the Use of Herbal Medicines in Management of Inflammatory Bowel Diseases: A Systematic Review of Animal and Human Studies. Digestive Diseases and Sciences; Volume 54, Number 3, 471-480, 2009
  12. Anthoni, C., et al., Mechanisms underlying the anti-inflammatory actions of boswellic acid derivatives in experimental colitis. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol, 2006. 290(6): p. G1131-7.
  13. Roy NK et al. The potential role of boswellic acids in cancer prevention and treatment. Cancer Lett. 2016;377(1):74-86.
  14. Pang X et al. Acetyl-11-keto-Beta-boswellic acid inhibits prostate tumor growth by suppressing vascular endothelial growth factor receptor 2-mediated angiogenesis. Cancer Res. 2009;69(14):5893-5900.
  15. Park B et al. Acetyl-11-keto-Beta-boswellic acid suppresses invasion of pancreatic cancer cells through the downregulation of CXCR4 chemokine receptor expression. Int J Cancer. 2011;129(1):23-33.
  16. Karima, O. et al.: The enhancement effect of beta-boswellic acid on hippocampal neurites outgrowth and branching (an in vitro study). Neurol Sci.; 31(3):315-20, 2010
  17. Fathi, E., et al., The Effects of Alpha Boswellic Acid on Reelin Expression and Tau Phosphorylation in Human Astrocytes. Neuromolecular Med, 2016.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.